Teilprojekt 14
diFF Di2Lesen – Diagnosebasierte differenzierte Leseförderung in der Grundschule

Inhalt

Teilprojekt 14 nimmt sich der enormen Leistungsstreuung im Lesen bei Grundschülerinnen und Grundschülern an. Das hier realisierte Konzept der diagnosebasierten differenzierten Leseförderung umfasst eine internetbasierte Lernverlaufsdiagnostik mit acht jeweils zehn-minütigen Lesetests pro Schuljahr, die in 3-wöchigen Abstand durchgeführt werden. Hinzu kommen Materialien zur Strukturierung von Feedback-Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern sowie zur Leseförderung mit silbenbasiertem Lesen auf Wortebene, Lautleseverfahren zur Förderung der Leseflüssigkeit und eine strategieorientierte Förderung des Leseverständnisses.

Ziele

Teilprojekt 14 stellt Grundschulen ein Konzept diagnosebasierter differenzierter Leseförderung zur Verfügung, das theoriebasiert entwickelt, in der schulischen Praxis erprobt und gegebenenfalls angepasst sowie wissenschaftlich im Hinblick auf Anwendbar- und Wirksamkeit evaluiert wird. Im Rahmen des Projekts ist der Ansatz zur Lernverlaufsdiagnostik zentral, der kombiniert wird mit Feedbackgesprächen und einer differenzierten Leseförderung. Die Materialien zu diesen drei Bausteinen tragen zur Individualisierung in den Lehr-Lern-Arrangements bei. Langfristig wird die Verankerung des Konzepts einer diagnosebasierten differenzierten Leseförderung über alle Klassenstufen hinweg angestrebt.

Programm/Durchführung

Das Arbeitsprogramm lässt sich gliedern in die Untersuchung der Implementation eines Konzepts zur diagnosebasierten differenzierten Leseförderung einerseits und der Untersuchung der Wirksamkeit dieses Konzepts andererseits. Die drei Material-Bausteine des Pakets aus Lernverlaufsdiagnostik, Feedbackgesprächen und differenzierter Leseförderung werden den teilnehmenden Schulen zur Verfügung gestellt, zudem mit Informationen sowie Fortbildungs- und Coachingangeboten zu den Konzepten und der Durchführung ergänzt. Die Einführung und Erprobung der Materialien erfolgt der Reihe nach, beginnend mit der Diagnostik hin zur differenzierten Förderung mit Feedback-Gesprächen. Die Diagnose- und Fördermaterialien sowie die entsprechenden Infomaterialien werden kontinuierlich gemeinsam mit den Lehrpersonen evaluiert und angepasst. Der Optimierungsprozess wird getragen von Lehrpersonen-Befragungen und Unterrichtsdokumentationen. 

 Ab dem Schuljahr 2019/20 sollen jeweils eine zweite Klasse über einen Drei-Jahres-Zeitraum intensiver begleitet werden, um die Entwicklung der Lesekompetenzen zu untersuchen. Die Wirksamkeit der Materialien wird durch Lesekompetenztests sowie durch Befragungen der Grundschulkinder zu ihrer Lesemotivation und ihrem lesebezogenen Selbstkonzept geprüft. Die Ergebnisse ergänzen die Optimierung der Materialien und Konzepte. 

Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft und Schulen

Team an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Avatar von Elmar Souvignier

Projektleitender

Prof. Dr. Elmar Souvignier

elmar.souvignier@uni-muenster.de
Avatar von Ophelia Urbach

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Ophelia Urbach

ophelia.urbach@uni-muenster.de

Informationen zu den LemaS-Schulen

Schularten

  • Primarstufe (21)
  • Weiterführend (0)

Bundesländer

Das Teilprojekt begleitet 21 Schulen aus 8 Bundesländern.

Veröffentlichungen

17.03.2021 Interview

Lese-Sportler-Stunden in der Grundschule - Ein Gespräch über Diagnostik, Feedback und Förderung

Die diagnosebasierte, differenzierte Leseförderung in der Grundschule steht im Zentrum der Arbeit von Prof. Dr. Elmar Souvignier, seinem Team an der Universität Münster und den 21 LemaS-Schulen in Teilprojekt 14 „diFF Di2Lesen“. Grundlage für die Leseförderung der Schülerinnen und Schüler ist ein Lesekompetenzmodell, das neben der Lesegenauigkeit und der Lesegeschwindigkeit auch das Leseverständnis bei der Diagnostik berücksichtig. Für alle drei Bereiche bietet das Lese-Sportler-Programm Fördermaterialien, die auch Deutschlehrerin Jasmine Lukas an der Peter-Härtling-Grundschule in Friedrichsdorf bei Frankfurt am Main im Unterricht einsetzt. Mit der Lernverlaufsdiagnostik werden Leseentwicklungsschritte erfasst und dann passende Methode zur Lesefähigkeit der Schülerin oder des Schülers ausgewählt. Dass es zur Förderung der Lesekompetenz bei Schülerinnen und Schülern durchaus lohnenswert ist, auch mal einen Schritt zurückzugehen, erklären Prof. Dr. Elmar Souvignier, Dr. Martin Salaschek und Lehrerin Jasmine Lukas im gemeinsamen Interview mit leistung-macht-schule.de.

2018 TP 14 Zeitschriftenbeitrag

Stichwort – Formatives Assessment

Schütze, B., Souvignier, E. & Hasselhorn, M. (2018). Stichwort – Formatives Assessment. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 21, 697-715. doi.org/10.1007/s11618-018-0838-7

2018 TP 14 Zeitschriftenbeitrag

Formatives Assessments im Leseunterricht der Grundschule - Implementation und Wirksamkeit eines modularen, materialgestützten Konzepts

Hebbecker, K. & Souvignier, E. (2018). Formatives Assessments im Leseunterricht der Grundschule - Implementation und Wirksamkeit eines modularen, materialgestützten Konzepts. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 21, 735-765.doi.org/10.1007/s11618-018-0834-y

2018 TP 14 Zeitschriftenbeitrag

Short- and Long-Term Effects of Assessment-Based Differentiated Reading Instruction in General Education on Reading Fluency and Reading Comprehension.

Förster, N., Kawohl, E. & Souvignier, E. (2018). Short- and Long-Term Effects of Assessment-Based Differentiated Reading Instruction in General Education on Reading Fluency and Reading Comprehension. Learning and Instruction, 56, 98-109. https://doi.org/10.1016/j.learninstruc.2018.04.009

2016 TP 14 Zeitschriftenbeitrag

Lernverlaufsdiagnostik zur Unterstützung für individuelle (Begabungs-)Förderung: internetbasierte Lernverlaufsdiagnostik mit dem System quop

Hebbecker, K. & Souvignier, E. (2016). Lernverlaufsdiagnostik zur Unterstützung für individuelle (Begabungs-)Förderung: internetbasierte Lernverlaufsdiagnostik mit dem System quop. Journal für Begabtenförderung, 16,29-38.