3. Fachtag der Landesinstitute

Diagnosebasierte Förderung von Potenzialen und Leistungsstärken – 3. Fachtag von „Leistung macht Schule“

Für eine optimale Ausschöpfung der individuellen Potenziale, Talente und Begabungen der Schülerinnen und Schüler muss Unterricht differenziert und an den individuellen Lernausgangslagen angepasst gestaltet werden. Der Forschungsverbund LemaS legt daher einen Schwerpunkt auf die diagnosebasierte individuelle Förderung als zentraler Ausgangspunkt für Maßnahme der leistungsfördernden Unterrichtsentwicklung. Dazu gehört die Professionalisierung diagnostischer Kompetenzen der Lehrpersonen. Im Mittelpunkt des 3. Fachtags von „Leistung macht Schule“ stand das Erkennen und Fördern von Begabungen im Unterricht. Kurze Vorträge von Vertreterinnen und Vertretern des Forschungsverbunds sowie von den Landesinstituten bzw. Qualitätseinrichtungen der Länder setzten wichtige Impulse für die anschließenden Austauschrunden. Der Fachtag zeigte, dass eine möglichste enge Zusammenarbeit und Vernetzung der Landesinstitute, der Forschung und der Schulen zentrale Voraussetzungen sind, um die diagnosebasierte individuelle Förderung an möglichsten vielen deutschen Schulen nachhaltig im Unterricht umsetzen zu können.  

Für die Leistungs- und Begabungsförderung sind Kompetenzen im Bereich der förderorientierten Diagnostik und diagnosebasierten Förderung sowie praxiserprobte, evidenzbasierte Strategien, Konzepte, Maßnahmen und Materialien unerlässlich.  Mögliche Ansätze für die diagnosebasierte Förderung und Konzepte zur Professionalisierung der Lehrpersonen in diesem Gebiet präsentierten im Rahmen des Fachtags sowohl der Forschungsverbund als auch die Landesinstitute. Prof.  Dr. Elmar Souvignier leitet das LemaS-Teilprojekt 14 und gab in seinem Impulsvortrag Einblicke in die diagnosebasierte differenzierte Leseförderung in der Grundschule. Gemeinsam mit seiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin Wiebke Auhagen präsentierte Prof. Dr. Ralf Benölken im Rahmen des Fachtags das Konzept der offenen Aufgabenformate zum individuellen Fordern und Fördern im Unterricht. Schwerpunktmäßig geht es in seinem LemaS-Teilprojekt 8 um das Fach Mathematik.  

Eine digitale Selbstlernplattform stellten Jan Kwietniewski und Andreas Terfloth von der Beratungsstelle besondere Begabungen in Hamburg vor. Anschließend zeigten Monika Jost (Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz) und Michaela Rastede (Vernetzungsstelle Begabungsförderung Bremen), welche Strukturen und Prozesse dafür sorgen könnten, dass aus den  Strategien, Konzepten, Maßnahmen und Materialien, die Schulen und Forschung gemeinsam entwickeln, ein umfassendes Unterrichtsentwicklungskonzept entstehen kann. 

Die gemeinsame Diskussion im Plenum machte noch einmal deutlich, dass Unterrichts- und Schulentwicklung für die Leistungs- und Begabungsförderung stets zusammengedacht werden müssen. Zum Abschluss des Fachtags fassten Prof. Dr. Christian Fischer (Mitglied der LemaS-Steuergruppe und Leiter der Teilprojekte 4-6) und Grit Brandt (Koordinierungs- und Beratungsstelle für Begabtenförderung Sachsen-Anhalt) die wichtigsten Ergebnisse des Tages zusammen. Eine nachhaltige Vernetzung der Landesinstitute und Kultusministerien, der Forschung und der Schulen erhöht die Chance, dass sich die diagnosebasierte Förderung an den Schulen mehr und mehr verankert. Die Unterstützung der Lehrpersonen bei der Professionalisierung ihrer diagnostischen Kompetenzen zählt hierbei zu den zentralen Aufgaben der Akteure von „Leistung macht Schule“. 

Zum dritten Fachtag der Initiative „Leistung macht Schule“ trafen sich am 20. April rund 45 Vertreterinnen und Vertreter der Landesinstitute und Kultusministerien sowie des Forschungsverbunds LemaS im digitalen Raum. Die Organisation der Fachtage übernimmt der DLR Projektträger, während sich der Forschungsverbund um die inhaltliche Konzeption und Koordination kümmert. Der nächste Fachtag findet im November dieses Jahres statt.