Digitaler Mentoring Channel

Öffentliches Symposium von Wissenschaft und LemaS-Schulen


Mentoring wird oft als „Goldstandard der Pädagogik“ bezeichnet. Was zeigt die Forschung zu Konzepten des Mentorings und zur Wirksamkeit? Welche Praxis-Empfehlungen lassen sich davon ableiten? Wie sehen bereits etablierte Formate für Mentoring-Angebote an Schulen aus? Beim Mentoring Channel fließen die Erkenntnisse und Erfahrungen aus Forschung und Schulpraxis zusammen. Die digitale Symposiums-Reihe beleuchtete mit Beiträgen aus der Wissenschaft und den LemaS-Schulen verschiedene Schwerpunkte rund um das Thema Mentoring als Fördermethode für (potenziell) leistungsstarke Schülerinnen und Schüler. Ausrichter ist das Wissenschaftsteam von LemaS-Teilprojekt 21, das an der Universität Regensburg und an der Universität Erlangen-Nürnberg angesiedelt ist. Von den 300 LemaS-Schulen nehmen insgesamt 57 Schulen aus 11 Bundeländern am LemaS-Teilprojekt 21 zur „Individualisierung durch Mentoring an Schulen“ teil. Der Mentoring Channel ist ein frei zugängliches Angebot für alle, die sich für das Thema Mentoring interessieren. 

Rückblick

Den Auftakt des Mentoring-Channels bildete der Workshop von Teilprojekt 21 auf der LemaS-Jahrestagung im September 2021. Hier stellte das Wissenschaftsteam den Projektschulen das theoretische Konzept, die praktische Umsetzung und erste Ergebnisse der Begleitforschung zweier Mentoring-Programme vor, die im Rahmen von LemaS entwickelt und evaluiert werden: 1. das Konzept „Individuelle Lernpfade“, in dem besonders interessierte, leistungsstarke Schülerinnen und Schüler ein mehrjähriges 1:1-Mentoring durch Fachlehrkräfte erhalten und 2. das Programm „CyberMentor Plus“ zur MINT-Mädchenförderung. Das Förderprogramm verknüpft das bereits etablierte extracurriculare Online-Mentoring-Programm CyberMentor mit Schul-AGs, die durch MINT-Fachlehrkräfte geleitet werden.26. November 2021: Mit vier Kurzvorträgen zum Oberthema „Peer-Mentoring“ und einer Diskussions- und Austauschphase bot das Programm neben Forschungserkenntnissen auch Einblicke in die praktische Umsetzung von Mentoring Konzepten, wie dem Peer-to-Peer- Mentoring an der Sachsenwaldschule Reinbek. 

28. Januar 2022: Ein Mentoring Channel zum Thema „Rollenvorbilder im Mentoring“. Prof. Dr. Dr. Albert Ziegler (Universität Erlangen-Nürnberg) und seine wissenschaftliche Mitarbeiterin Tina-Myrica Daunicht führten in das Thema mit Theorien, der Vorstellung des Forschungsstands und Praxis-Empfehlungen ein. Dann folgten zwei Praxisbeiträge. Dagmar Schilling präsentierte das "Fibonacci-Mentoringprogramm  Flex für besonders begabte Kinder" und Wildis Streng-Sengle vom Lise-Meitner-Gymnasium Crailsheim teilte ihre Erfahrungen zu Rollenvorbildern im Mentoring.

25. März 2022: Im Zentrum stand das internationale Mentoring Programm „Global Talent Mentoring“. Dr. Daniel Patrick Balestrini (Universität Regensburg) und Dr. Linlin Luo (Universität Regensburg) stellten das Programm sowie wissenschaftliche Erkenntnisse vor, die sich auch auf andere Mentoringprogramme und den Bereich der Talententwicklung anwenden lassen.  "Global Talent Mentoring" - ein Programm der Hamdam Foundation, wurde an der Universität Regensburg entwickelt. Es bringt außergewöhnlich begabte Jugendliche und renommierte MINT-Experten/-innen zusammen – und zwar über nationale und kulturelle Grenzen hinweg.20. Mai 2022:  Der Mentoring Channel widmete sich dem Thema „E-Mentoring“. PD Dr. Marion Händel von der Universität Augsburg präsentierte "Chancen und Herausforderungen digitalen Lehrens und Lernens" und Dr. Katharina Heyna, wissenschaftliche Mitarbeiterin im LemaS-Teilprojekt 21 an der  Universität Regensburg erläuterte den Stand der Forschung zu E-Mentoring und stellte Praxis-Empfehlungen vor. Im Anschluss zeigten Matthias Mader und Dr. Michael Heilemann von der Universität Regensburg exemplarisch die Entwicklung einer Online-Mentoring- Plattform. Praktische Einblicke gab es zudem von Stephan Schwanke, Konrad-Adenauer-Gymnasium Langenfeld; ; lif Münster, zur Durchführung von Mentoring mithilfe der schuleigenen Moodle-Plattform.  29. Juli 2022: Die vier Vorträge drehten sich um das Thema „Mädchen- und Frauenförderung durch Mentoring“. Angela Doms von der Universität Koblenz-Landau berichtete von 25 Jahren Erfahrung mit dem Ada-Lovelace-Projekt, das die Förderung von Frauen in MINT im Blick hat. Zum Thema „Mit Mentoring für Studentinnen den Übergang vom Studium in den Beruf meistern“ referierte im Anschluss Greta Schaffer-Weiß von der Universität Osnabrück. Katharina Gryc, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Erlangen-Nürnberg gab in ihrem Impulsvortrag einen Überblick zur Mädchen- und Frauenförderung. Der vierte Beitrag von Tina-Myrica Daunicht, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin im LemaS-Teilprojekt 21 arbeitet, beantwortete die Frage: Was macht Mentoring zu einer geeigneten Maßnahme der Mädchen- und Frauenförderung?

25. November 2022: Die vier Vorträge drehten sich um das Thema „Mentoring für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche“. Sonja Bayer von der Universität Regensburg gab in ihrem Einführungsvortrag einen Einblick in die Equity-Gap-Forschung. Dr. Kira Weber und Christin Lucksnat vom Projekt SchumaS („Schule macht stark“) präsentierten die in ihrem Projekt erarbeiteten Erkenntnisse zur Professionalisierung von Lehrpersonen im Umgang mit sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern. Im Anschluss präsentierten Glenn Hunter und Julia Brachmann von der gemeinnützigen Bildungsinitiative „Rock your life!“ ihr länderübergreifendes und evaluiertes Mentoring-Programm „R!EACH“. Der Abschlussbeitrag von Evelyn Wulff und Angela Grünert gab einen Einblick, wie das Mentoring-Programm „Lupine“ Grundschulkinder mit Fluchterfahrungen unterstützt.

27. Januar 2023: Thema dieser Ausgabe war „Nominationsverfahren und Matching im Mentoring“. Eröffnet wurde das Symposium von Ann-Kathrin Quarda, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Erlangen-Nürnberg, mit einem einführenden Vortrag zu Auswahlverfahren im Mentoring. Im Anschluss präsentierten Viktoria Kaufmann vom Mentoring-Programm ARIADNEphil der Universität Erlangen-Nürnberg, Inga Koehler von der Initiative „Studienkompass“ der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und Götz Maier-Dörner vom Anno-Gymnasium Siegburg in ihren Praxisvorträgen die Nominationsverfahren und Matchingprozesse ihrer jeweiligen Mentoring-Programme.