Forschungsverbundtreffen 2020

LemaS vom Ende her denken

 
Welche Produkte (Materialien, Maßnahmen und Konzepte) stehen am Ende der ersten Förderphase von Leistung macht Schule? Was kennzeichnet ein LemaS-Produkt? Diese Fragen stellte sich der gesamte Forschungsverbund beim diesjährigen gemeinsamen Arbeitstreffen an der Freien Universität Berlin. Es galt, für die strategische Planung und Weiterarbeit am Entwicklungs- und Forschungsvorhaben LemaS „vom Ende her zu denken". Die Teams der 22 Teilprojekte sowie die Mitarbeitenden der Projektkoordination nutzten das Treffen für den Austausch über Projekterkenntnisse sowie für gemeinsame forschungsstrategische Entscheidungen und die Vorbereitung anstehender, verbundübergreifender Projektschritte. Im Zentrum stand die Diskussion über zu erwartete Praxisprodukte sowie wissenschaftliche Ergebnisse der Teilprojekte und von LemaS insgesamt am Ende der fünfjährigen Projektarbeit mit den Schulen (1. Phase 2018-2022). Durch den interdisziplinären Dialog im Forschungsverbund wurden die unterschiedlichen inhaltlichen Ansätze, thematischen Schwerpunkte und forschungsmethodischen Vorgehensweisen in den einzelnen Teilprojekten zusammengetragen und mit Blick auf übergreifende Problemstellungen erörtert.Während die 22 Teilprojekte mit ihren LemaS-Schulen derzeit in der Konzeptions- und Erprobungsphase sind, setzte das Thema des Arbeitstreffens drei Jahre weiter in der Zukunft an. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der insgesamt 16 Hochschulen des LemaS-Forschungsverbunds beschäftigten sich mit den Ergebnissen, die nach der fünfjährigen, ersten Förderphase in „Leistung macht Schule“ vorliegen werden (Ende 2022). Schon bei der Arbeitsphase zu Beginn des Verbundtreffens mit der Leitfrage „Was zeichnet ein LemaS-Produkt aus?“ zeigte sich die große Vielfalt der Materialien, Instrumente, Konzepte, Strategien und Maßnahmen, die als Ergebnisse aus der teilprojektspezifischen Arbeit mit den LemaS-Schulen hervorgehen werden. Es entstehen in den Teilprojekten verschiedene Materialien für den Fachunterunterricht, Konzepte zur diagnosebasierten Förderung leistungsstarker und (potenziell) leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler sowie Maßnahmen für leistungsförderliche Interventionen. Die Überleitung zum zweiten Tag, an dem der Fokus auf den Forschungsdesigns und verwendeten Forschungsmethoden lag, erfolgte über die Vorstellung und (Poster-)Präsentationen ausgewählter Teilprojekte und Qualifikationsarbeiten in LemaS. 

Der Austausch der Teilprojekte zur wissenschaftlichen Profilbildung war Gegenstand der Arbeitsphase am zweiten Tag und zeigte ein breites (qualitatives und quantitatives) Methodenspektrum. Gleichzeitig wurde unter Berücksichtigung des adaptiven Vorgehens mit den (Einzel-)Schulen, der Etablierung einer Wissenschaft-Praxis-Brücke und der praxisnahen (Prozess-)Begleitforschung in den Einzelprojekten an einer übergeordneten gemeinsamen Forschungsstrategie gearbeitet. 

„LemaS vom Ende her denken“ bedeutete für das diesjährige Arbeitstreffen des Forschungsverbunds nicht nur, die Produkte als Projektergebnisse in den Blick zu nehmen, sondern auch Transferbedingungen und -strategien zu besprechen, die bei der Multiplikation der Produkte in die Breite der Schullandschaft bedacht werden müssen. Diskutiert wurden Ansätze für eine gemeinsame übergeordnete Strukturierung, Präsentationsform und Aufbereitung sowie übergreifende Qualitätskriterien. Die zentrale Antwort auf die Frage „Was zeichnet ein LemaS-Produkt aus?“ schlägt sich in der Definition des Produktbegriffs nieder, bei dem Produkt nur im Zusammenhang mit dem Entwicklungs- und Anwendungsprozess sowie angeleitet durch und gebunden an die Person(en) transferierbar ist.

In Berlin wurde deutlich, dass die Inter- und Transdisziplinarität von LemaS ein großer Mehrwert des Projekts und des Verbunds ist. Leistungs- und Begabungsförderung werden aus der Perspektive der Fachdidaktiken (MINT und Sprachen), der Bildungs- und Erziehungswissenschaften und der pädagogischen Psychologie erforscht und in enger Kooperation mit der Schulpraxis weiterentwickelt. Durch die Diversität der einzelnen Forschungsarbeiten und Teilprojektschwerpunkte einerseits und die übergeordneten gemeinsamen LemaS-Ziele andererseits ergeben sich besondere Schnittmengen und Synergien. Geteilte Erfahrungen in der Arbeit mit den Schulen, den Chancen und Herausforderungen einer praxisfokussierten Begleitforschung sowie das gemeinsame Verständnis, dass Potenzialentfaltung und Leistungsförderung für alle Schülerinnen und Schüler ein selbstverständlicher Auftrag jeder Schule ist, geben Struktur und schaffen dadurch eine hohe Kompatibilität zwischen den unterschiedlichen Teilprojekten. LemaS konkret und zielgerichtet vom Ende her zu denken, gelang in Berlin durch den intensiven Austausch und die starke Vernetzung im Verbund sowie durch die Einigung auf gemeinsame Anforderungen und Strategien im Hinblick auf die Ergebnisse der Arbeit in „Leistung macht Schule“. 

Forschungsverbund LemaS 2020
Präsentation der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

Präsentation Teilprojekt 1

Vorstellung der Schnittstellen

Posterpräsentation

Veröffentlichungen

27.02.2020 Poster

MINT-Chemie - Chemiepotenzial entdecken und fördern

Höner, K. & Matis, K. (Februar 2020). *MINT-Chemie - Chemiepotenzial entdecken und fördern. *Poster auf dem Verbundtreffen des Forschungsverbunds LemaS, Berlin.